Schriftzug Romana Repertoria
 

Musikgeschichte

DFG-ANR-PROJEKT "MUSICI"

Im 17. und 18. Jahrhundert reisten zahlreiche europäische Musiker nach Venedig, Rom und Neapel, deren Musikkultur eine starke Anziehungskraft auf ganz Europa ausübte. Während diese Musiker häufig eine musikalische Ausbildung und das Studium des italienischen Stils anstrebten, etablierten sich viele von ihnen auch dauerhaft in den drei Städten. Das Forschungsprojekt setzt sich zum Ziel, die Stellung der europäischen Musiker im venezianischen, römischen und neapolitanischen Musikleben anhand eines vergleichenden Ansatzes zu untersuchen. Die Erforschung der ästhetischen, sozialen und politischen Bedingungen ihrer Eingliederung in das jeweilige lokale Musikleben soll dabei zu einer differenzierteren Darstellung des komplexen italienischen Barockstils um 1700 führen.

Die Erschließung von bisher noch unberücksichtigten sozial- und kulturgeschichtlichen Quellen bildet das Herzstück des Projekts. Um diese auf kulturelle Austausch- und Abgrenzungsprozesse hin analysieren zu können, wird derzeit ein Personendatenrepositorium zu europäischen Musikern entwickelt, die sich zwischen 1650 und 1750 in Venedig, Rom und Neapel aufhielten. Die Datenbank soll sowohl die Mobilität (Reisewege), die ökonomische Lage (Bezahlung und Anstellungen durch Mäzene), kulturelle Aspekte (Sprachkenntnisse und musikalische Auftritte) als auch die Netzwerke der auswärtigen Musiker in den drei Städten wiedergeben.

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RETROKONVERSION UND DIGITALISIERUNG DES TEILBESTANDES LIBRETTI

Die DFG hat einen gemeinsamen Antrag des DHI Rom und der Bayerischen Staatsbibliothek München bewilligt, der eine digitale Erschließung der Libretto-Sammlung der Musikgeschichtlichen Abteilung des DHI Rom zum Ziel hat. 1979 hatte die DFG den Erwerb einer Libretti-Sammlung aus Privatbesitz ermöglicht. Sie umfasst seltene Textbücher von Opern, Oratorien, Kantaten und Festmusiken aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert, die u. a. nahezu lückenlos die Frühphase öffentlicher Opernaufführungen in Venedig (1637-1734) dokumentieren. Daneben besitzt das Institut weitere alte und moderne Libretti-Drucke. Der Libretti-Bestand wird aufgrund seines hohen Quellenwertes von den Bibliotheksbenutzern stark nachgefragt. In Zukunft wird er zum einen in den Online-Katalogen der Musikgeschichtlichen Abteilung des DHI Rom und der Virtuellen Fachbibliothek Musikwissenschaft nachgewiesen. Zum anderen wird über die Verlinkung der Katalogaufnahmen mit den von der Bayerischen Staatsbibliothek online bereitgestellten Digitalisaten ein komfortabler Zugriff auf die Libretti ermöglicht. Die Digitalisate stehen seit 2011 online zur Verfügung. 

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